Auf dem Weg in die Zukunft
Die Welt ist im Umbruch. Und wir verändern uns mit. Denn Klimaveränderung, Digitalisierung oder demographischer Wandel - um nur einige Schlagwörter zu nennen - wirken sich auch im Kleinen aus. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Fragen: In welche Richtung soll sich unsere Heimat, die Südwestpfalz, in den nächsten Jahren entwickeln? Und was müssen wir tun, um unsere Attraktivität zu steigern und dauerhaft im Wettbewerb der Regionen zu bestehen? Die Antworten darauf soll unser Kreisentwicklungskonzept geben, das wir von 2021 bis 2024 erarbeitet haben. Nun geht es an die Umsetzung von verschiedenen Maßnahmen entlang der im Konzept definierten Entwicklungsachsen. Diese Homepage soll dazu dienen, alle Interessierten über die zugrunde liegende Entwicklungsstrategie und den aktuellen Sachstand in der Kreisentwicklung zu informieren.
Die Strategie.
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Kommunen und Landkreise stehen im Wettbewerb – um Bürger, Arbeitnehmer, Betriebe, etc. Das Internet schafft hierfür die erforderliche Informationstransparenz, eine höhere Mobilität sorgt für Ortsunabhängigkeit, wobei sich Digitalisierung und Globalisierung als Verstärker dieser Entwicklung erweisen. Regionen, Städte und Dörfer müssen sich mit anderen messen lassen und haben langfristig nur eine Chance, wenn sie sich – zumindest in Bezug auf einzelne Themen – positiv abheben.
Die Kreisentwicklung muss daher auf die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen ausgerichtet sein, nicht auf die Vermeidung von Nachteilen bzw. die Beseitigung von Schwächen. Der strategische Blick wird dabei über die Kreisgrenzen hinaus gerichtet, um im Vergleich mit den "Wettbewerbern" die eigene Region zu bewerten und erfolgreich für die Zukunft aufzustellen. Die dabei identifizierten Stärken und Potenziale dienen als Grundlage für die weitere Entwicklung des Kreises.
Das gewünschte Entwicklungsziel wird in einer Vision grob umrissen. Daraus leiten sich strategische Handlungsfelder/Achsen ab, die mit Zielen und Maßnahmen weiter konkretisiert werden. Die Fokussierung auf wenige Kernthemen/Handlungsfelder ermöglicht dabei eine Bündelung der Kräfte, wodurch der Grundstein einer erfolgreichen und wirkungsvollen Kreisentwicklung gelegt wird.
Die Analyse.
Die Südwestpfalz bietet eine herausragende Lebensqualität.
Grundlage jeder Strategie ist eine umfassende Analyse der Ist-Situation. Diese wurde durch ein Fachbüro auch für die Südwestpfalz durchgeführt. Mit einem klaren Ergebnis: Die Südwestpfalz kann mit ihrer herausragenden Lage im Naturpark Pfälzerwald und der angrenzenden Kulturregion sowie mit ihrer besonderen Lebensqualität punkten. Sie hat aber auch erhebliche Defizite, insbesondere was die Versorgung der Menschen betrifft.
Die analysierten Stärken und Potenziale der Südwestpfalz sind Ausgangspunkt der Vision (Wo will der Landkreis in einigen Jahren stehen?), der strategischen Ziele (Welche Bereiche sollen in besonderem Maße entwickelt werden, um der Vision möglichst nahe zu kommen?) und der Schlüsselprojekte (Welche konkreten Maßnahmen sollen als erstes und möglichst schnell umgesetzt werden, um den Prozess der Kreisentwicklung sichtbar zu machen?). Vision und strategische Ziele legen die Grundstruktur der Kreisentwicklung fest. Im Idealfall richten Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft im Landkreis Südwestpfalz ihr künftiges Handeln danach aus bzw. orientieren sich an der angestrebten Entwicklungsrichtung.
Die Vision.
Landkreis Südwestpfalz - Die Wohlfühlregion
Die einzigartige Naturlandschaft des Biosphärenreservats Pfälzerwald und die sanften Kulturlandschaften bieten in unserem Landkreis eine herausragende Lebensqualität.
Unsere lebendigen Dörfer überzeugen durch die außergewöhnliche Mischung von vielfältig gelebten Traditionen und modernen Strukturen, wodurch Bürger und Gäste angesprochen und eingebunden werden.
Durch die Einbettung von innovativen Arbeitsräumen in unser gesundes und familienfreundliches Wohnumfeld steigern wir die Anziehungskraft unserer Region.
Der Aufbau der Vision verfolgt die Systematik „von außen nach innen“ oder „vom Großen zum Kleinen“ (Landschaft - Dorf - Teilbereich des Dorfs).
Im ersten Satz wird die Ausgangslage des Landkreises beschrieben, mit dem naturräumlichen Schatz des Biosphärenreservats Pfälzerwald und der angrenzenden Kulturlandschaft. Damit wird auch ein verbindendes Element zwischen den landkreisprägenden Strukturen „Wald“ und „Offenland“ geschaffen.
Der zweite Satz unterstreicht die Wichtigkeit der Dörfer als Tragpfeiler des Landkreises und geht gleichzeitig auf deren Vielfalt und Lebendigkeit ein, wodurch auch das dortige hohe ehrenamtliche Engagement gewürdigt wird. Der Verweis auf die Traditionen erinnert an die unterschiedlichen Feste und Brauchtümer in den Dörfern, die auch touristisch von großer Bedeutung sind. Durch die Benennung von „modernen Strukturen“ erscheinen die Dörfer aber nicht rückwärtsgewandt. Vielmehr ist diese Aussage ein Ausdruck des gewünschten Modernisierungsschubs in den verschiedenen Bereichen (Stärkung der Innenentwicklung, Sicherung der Daseinsvorsorge, Wohnformen für alle Generationen, Digitalisierung,…) Die Erwähnung der „Einbindung der Gäste“ nimmt die Option des aufstrebenden Resonanz-Tourismus auf, für den der Landkreis Südwestpfalz ausgezeichnete Voraussetzungen bietet.
Der dritte Satz nimmt Bezug auf die geplanten Gewerbegebiete, die unter Einbeziehung der Natur und unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und der „New Work“-Bewegung entstehen sollen. Das im gleichen Satz genannte „familienfreundliche Wohnumfeld“ führt analog zum erwarteten Trend die Handlungsfelder „Arbeiten“ und „Wohnen“ zusammen und verweist auf die objektive Stärke des Kreises im nationalen Vergleich.
Die strategischen Ziele.
Arbeiten
Schaffung einzigartiger Arbeitsräume durch die Verbindung von Natur, Gewerbe und digitaler Infrastruktur.
Wohnen
Stärkung des Zuzugs von Neubürgern/Familien im erwerbsfähigen Alter durch Inwertsetzung von Leerstand, Nutzung von Baulücken und Schaffung neuer Wohnformen.
Tourismus
Etablierung der Südwestpfalz als Nr. 1 für Aktivurlaub, Walderholungs- und Begegnungs-tourismus im (Süd-)Westen Deutschlands
Unsere Schlüsselprojekte.
Wohlfühl-Gewerbegebiete
Das „Wohlfühl-Gewerbegebiet“ soll eine besondere Aufenthaltsqualität durch die Einbeziehung der Landschaft und durch prägende Grünstrukturen/-flächen aufweisen. Durch attraktive Gemeinschaftsbereiche und Freiflächen, Dienstleistungen sowie gastronomische Einrichtungen verschmelzen die Bereiche Arbeit und Freizeit. Das Gebiet soll sich durch einen hohen Digitalisierungsgrad auszeichnen und dem Nachhaltigkeitsgedanken in herausragender Weise Rechnung tragen, sowohl im Bereich der Energieerzeugung/-versorgung als auch etwa durch die Verknüpfung verschiedenster Verkehrs- und Mobilitätsformen. Ansiedlungen im Bereich der Hochtechnologie, Start-ups oder Ausgründungen sollen die zukunftsgewandte Ausrichtung dieses Gebiets verdeutlichen.
Der Standort Biebermühle - zentral im Landkreis Südwestpfalz gelegen - bietet hierfür grundsätzlich gute Voraussetzungen. In einem ersten Schritt soll zunächst der dortige Bahnhof Pirmasens-Nord, der eine wichtige Rolle für die Anbindung der Region an das überregionale Netz wie auch als Umsteigebahnhof für die Pendler aus dem Landkreis spielt, und dessen Umfeld grundlegend saniert und an die Ansprüche moderner Mobilitätsformen angepasst werden.
Neue Wohnformen
In den Dörfern sollen kleinere Wohnformen etabliert werden, die für junge Erwachsene, Alleinstehende oder Senioren besonders geeignet sind. Die kleinen, oft modular aus Fertigteilen bestehenden Unterkünfte können vergleichsweise schnell und günstig errichtet werden und ermöglichen durch ihren geringen Platzbedarf beispielsweise auch eine Nachverdichtung einer bereits bestehenden Bebauung. Diese Minihäuser (engl. „Tiny houses“ von tiny = winzig) können dem Dauerwohnen oder als touristische Unterkünfte dienen. Sie können barrierefrei aufgebaut werden und bieten somit beispielsweise auch die Möglichkeit einer ergänzenden Wohnnutzung im Umfeld einer dörflichen Pflegeeinrichtung.
Darüber hinaus sollen in den Dörfern kombinierte Wohn-/Pflegeeinrichtungen geschaffen werden, die insbesondere der älteren Dorfbevölkerung ein möglichst langes Wohnen in ihrer vertrauten Umgebung ermöglicht.
Innenentwicklungslotse
Die neu eingestellte Innenentwicklungslotsin soll erster Ansprechpartner für Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister sein, wenn es um die Reaktivierung von Leerständen oder die Schaffung von neuen Wohnformen in bestehenden Gebäuden geht. Mehr Informationen hierzu gibt es auf der Seite Innenentwicklung.
Kreis-Nachrichten
Zur Stärkung des Wir-Gefühls in der Südwestpfalz und zur Information aller Bürgerinnen und Bürger im Kreis (losgelöst von den verschiedenen Lokalausgaben unserer Regionalzeitungen) wurde ein Medium aufgelegt, das über Themen der Kreisentwicklung oder sonstige aktuelle Geschehnisse im Kreis informiert. Die "Kreis-Nachrichten" erscheinen in 14-tägigem Rhythmus in allen Amtsblättern der Verbandsgemeinden in unserem Landkreis. Über das Archiv des produzierenden Verlags können alle bisher erschienenen Ausgaben auch online nachgelesen werden.
Zur Online-Ausgabe geht es hier.
Neue Tourismus-Strategie
Die Erarbeitung einer neuen Tourismus-Strategie ist Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete touristische Entwicklung der gesamten Region und für die Planung weiterer Maßnahmen. In einem ersten Schritt haben sich die touristischen Vertreter aus der Region darauf verständigt, ihre touristischen Strukturen im Sinne eines Tourismus Service-Centers (TSC) weiterzuentwickeln und zu professionalisieren. TSC sollen die Effizienz der Tourismusarbeit der lokalen Ebene optimieren, die Zusammenarbeit stärken und die Kooperation zwischen lokaler Ebene und Leistungsträgern verbessern.
Im Rahmen dieses Prozesses ist es auch gelungen, nahezu alle touristischen Teilregionen unter der neuen Dachmarke "Pfälzerwald" zu vereinen. Das Foto zeigt den neuen Messestand.
Ansprechpartner:
Kreisverwaltung Südwestpfalz
Referat Kreisentwicklung
Holger Keller
Telefon: 06331 809-397
E-Mail: [email protected]