Auf dem Weg in die Zukunft

Die Welt ist im Umbruch. Und wir verändern uns mit. Denn Klimaveränderung, Digitalisierung oder demographischer Wandel - um nur einige Schlagwörter zu nennen - wirken sich auch im Kleinen aus. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Fragen: In welche Richtung soll sich unsere Heimat, die Südwestpfalz, in den nächsten Jahren entwickeln? Und was müssen wir tun, um unsere Attraktivität zu steigern und dauerhaft im Wettbewerb der Regionen zu bestehen? Die Antworten darauf soll unser Kreisentwicklungskonzept geben, das wir gerade auf den Weg bringen. Darin wollen wir uns der Stärken und Potenziale, die unser Landkreis bietet, bewusst werden und unser künftiges Handeln daran ausrichten.  
Diese Homepage soll dazu dienen, alle Akteure des Kreisentwicklungsprozesses in der Südwestpfalz, insbesondere die Bürgerinnen und Bürger, über die Strategie der Kreisentwicklung und den aktuellen Sachstand zu informieren sowie die Möglichkeiten der Beteiligung aufzuzeigen. 



Nicht nur Unternehmen, sondern auch Kommunen und Landkreise stehen im Wettbewerb – um Bürger, Arbeitnehmer, Betriebe, etc. Das Internet schafft hierfür die erforderliche Informationstransparenz, eine höhere Mobilität sorgt für Ortsunabhängigkeit, wobei sich Digitalisierung und Globalisierung als Verstärker dieser Entwicklung erweisen. Regionen, Städte und Dörfer müssen sich mit anderen messen lassen und haben langfristig nur eine Chance, wenn sie sich – zumindest in Bezug auf einzelne Themen – positiv abheben.

Die Strategie.

Die Kreisentwicklung muss daher auf die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen ausgerichtet sein, nicht auf die Vermeidung von Nachteilen bzw. die Beseitigung von Schwächen. Der strategische Blick wird dabei über die Kreisgrenzen hinaus gerichtet, um im Vergleich mit den "Wettbewerbern" die eigene Region zu bewerten und erfolgreich für die Zukunft aufzustellen. Die dabei identifizierten Stärken und Potenziale dienen als Grundlage für die weitere Entwicklung des Kreises.


Das gewünschte Entwicklungsziel (Entwicklungshorizont ca. 10 Jahre) wird in einer Vision grob umrissen. Daraus leiten sich strategische Handlungsfelder/Achsen ab, die mit Zielen und Maßnahmen weiter konkretisiert werden. Die Fokussierung auf wenige Kernthemen/Handlungsfelder ermöglicht dabei eine Bündelung der Kräfte, wodurch der Grundstein einer

erfolgreichen und wirkungsvollen Kreisentwicklung gelegt wird.

Die Analyse.

Die Südwestpfalz bietet eine herausragende Lebensqualität.

Grundlage jeder Strategie ist eine umfassende Analyse der Ist-Situation. Diese wurde durch ein Fachbüro auch für die Südwestpfalz durchgeführt. Mit einem klaren Ergebnis: Die Südwestpfalz kann mit ihrer herausragenden Lage im Naturpark Pfälzerwald und der angrenzenden Kulturregion sowie mit ihrer besonderen Lebensqualität punkten. Sie hat aber auch erhebliche Defizite, insbesondere was die Versorgung der Menschen betrifft.

Die analysierten Stärken und Potenziale der Südwestpfalz sind Ausgangspunkt der Vision (Wo will der Landkreis in einigen Jahren stehen?), der strategischen Ziele (Welche Bereiche sollen in besonderem Maße entwickelt werden, um der Vision möglichst nahe zu kommen?) und der Schlüsselprojekte (Welche konkreten Maßnahmen sollen als erstes und möglichst schnell umgesetzt werden, um den Prozess der Kreisentwicklung sichtbar zu machen?). Vision und strategische Ziele legen die Grundstruktur der Kreisentwicklung fest. Im Idealfall richten Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft im Landkreis Südwestpfalz ihr künftiges Handeln danach aus bzw. orientieren sich an der angestrebten Entwicklungsrichtung. 

Die Vision.

 Landkreis Südwestpfalz - Die Wohlfühlregion 

Die einzigartige Naturlandschaft des Biosphärenreservats Pfälzerwald und die sanften Kulturlandschaften bieten in unserem Landkreis eine herausragende Lebensqualität

Unsere lebendigen Dörfer überzeugen durch die außergewöhnliche Mischung von vielfältig gelebten Traditionen und modernen Strukturen, wodurch Bürger und Gäste angesprochen und eingebunden werden. 

Durch die Einbettung von innovativen Arbeitsräumen in unser gesundes und familienfreundliches Wohnumfeld steigern wir die Anziehungskraft unserer Region. 

Der Aufbau der Vision verfolgt die Systematik „von außen nach innen“ oder „vom Großen zum Kleinen“ (Landschaft - Dorf - Teilbereich des Dorfs). 

Im ersten Satz wird die Ausgangslage des Landkreises beschrieben, mit dem naturräumlichen Schatz des Biosphärenreservats Pfälzerwald und der angrenzenden Kulturlandschaft. Damit wird auch ein verbindendes Element zwischen den landkreisprägenden Strukturen „Wald“ und „Offenland“ geschaffen. 

Der zweite Satz unterstreicht die Wichtigkeit der Dörfer als Tragpfeiler des Landkreises und geht gleichzeitig auf deren Vielfalt und Lebendigkeit ein, wodurch auch das dortige hohe ehrenamtliche Engagement gewürdigt wird. Der Verweis auf die Traditionen erinnert an die unterschiedlichen Feste und Brauchtümer in den Dörfern, die auch touristisch von großer Bedeutung sind. Durch die Benennung von „modernen Strukturen“ erscheinen die Dörfer aber nicht rückwärtsgewandt. Vielmehr ist diese Aussage ein Ausdruck des gewünschten Modernisierungsschubs in den verschiedenen Bereichen (Stärkung der Innenentwicklung, Sicherung der Daseinsvorsorge, Wohnformen für alle Generationen, Digitalisierung,…) Die Erwähnung der „Einbindung der Gäste“ nimmt die Option des aufstrebenden Resonanz-Tourismus auf, für den der Landkreis Südwestpfalz ausgezeichnete Voraussetzungen bietet. 

Der dritte Satz nimmt Bezug auf die geplanten Gewerbegebiete, die unter Einbeziehung der Natur und unter besonderer Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und der „New Work“-Bewegung entstehen sollen. Das im gleichen Satz genannte „familienfreundliche Wohnumfeld“ führt analog zum erwarteten Trend die Handlungsfelder „Arbeiten“ und „Wohnen“ zusammen und verweist auf die objektive Stärke des Kreises im nationalen Vergleich. 

Die strategischen Ziele.

Arbeiten

Schaffung einzigartiger Arbeitsräume durch die Verbindung von Natur, Gewerbe und digitaler Infrastruktur.

Wohnen

Stärkung des Zuzugs von Neubürgern/Familien im erwerbsfähigen Alter durch Inwertsetzung von Leerstand, Nutzung von Baulücken und Schaffung neuer Wohnformen.

Tourismus

Etablierung der Südwestpfalz als Nr. 1 für Aktivurlaub, Walderholungs- und Begegnungs-tourismus im (Süd-)Westen Deutschlands

Die Schlüsselprojekte

Wohlfühl-
Gewerbegebiete

Das „Wohlfühl-Gewerbegebiet“ soll eine besondere Aufenthaltsqualität durch die Einbeziehung der Landschaft und durch prägende Grünstrukturen/-flächen aufweisen. Durch attraktive Gemeinschaftsbereiche und Freiflächen, Dienstleistungen sowie gastronomische Einrichtungen verschmelzen die Bereiche Arbeit und Freizeit. Das Gebiet soll sich durch einen hohen Digitalisierungsgrad auszeichnen und dem Nachhaltigkeitsgedanken in herausragender Weise Rechnung tragen, sowohl im Bereich der Energieerzeugung/-versorgung als auch etwa durch die Verknüpfung verschiedenster Verkehrs- und Mobilitätsformen. Ansiedlungen im Bereich der Hochtechnologie, Start-ups oder Ausgründungen sollen die zukunftsgewandte Ausrichtung dieses Gebiets verdeutlichen. 

Neue
Wohnformen

In den Dörfern sollen kleinere Wohnformen etabliert werden, die für junge Erwachsene, Alleinstehende oder Senioren besonders geeignet sind. Die kleinen, oft modular aus Fertigteilen bestehenden Unterkünfte können vergleichsweise schnell und günstig errichtet werden und ermöglichen durch ihren geringen Platzbedarf beispielsweise auch eine Nachverdichtung einer bereits bestehenden Bebauung. Diese Minihäuser (engl. „Tiny houses“ von tiny = winzig) können dem Dauerwohnen oder als touristische Unterkünfte dienen. Sie können barrierefrei aufgebaut werden und bieten somit beispielsweise auch die Möglichkeit einer ergänzenden Wohnnutzung im Umfeld einer dörflichen Pflegeeinrichtung. 

Innenentwick-lungslotse

Der Innenentwicklungslotse soll neu installiert werden und erster Ansprechpartner für Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister sein, wenn es um die Reaktivierung von Leerständen oder die Einbindung neuer Wohnformen in die bestehende Bebauung geht. Er soll auch Ansprechpartner für Interessenten sein, die in den Dörfern einen Altbau erwerben und modernisieren wollen, und kann auch bei der Vermittlung von Wohngebäuden unterstützend tätig werden. Der Innenentwicklungslotse soll Beratung in städtebaulicher, baufachlicher und fördertechnischer Sicht leisten, ergänzend zur Beratung der Bau-/Denkmalbehörde. 

Kreis-
Nachrichten

Zur Stärkung des Wir-Gefühls in der Südwestpfalz soll ein Medium aufgelegt werden, das an alle Haushalte im Landkreis verteilt und im Internet sowie über die Kanäle der sozialen Medien verbreitet werden soll. Dieses Medium soll über kreisrelevante Themen und Entwicklungen informieren und auf diese Weise eine „Informations- und Identifikationsbrücke“ zwischen den verschiedenen Teilregionen des Landkreises bauen. Dadurch soll ein wechselseitiges Verständnis und Interesse füreinander gefördert werden. Im April 2024 gingen die "Kreis-Nachrichten" an den Start. Sie erscheinen in zweiwöchigem Rhythmus in den Amtsblättern der Verbandsgemeinde.
Die aktuelle Ausgabe sowie die bereits erschienenen Kreis-Nachrichten (ab 08/2024) können hier eingesehen werden. 

Neue Tourismus-
Strategie

Die Erarbeitung einer neuen Tourismus-Strategie ist Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete touristische Entwicklung der gesamten Region und für die Planung weiterer Maßnahmen. Sie soll insbesondere die Themen Aktivurlaub, Natur und Nachhaltigkeit unter regionalen Gesichtspunkten aufgreifen und Aussagen treffen, wie der aufstrebende „Resonanz-Tourismus“ im Landkreis umgesetzt werden kann. Dabei soll es auch um das Setzen von (neuen) Entwicklungsschwerpunkten jenseits der bisherigen touristischen Schwerpunkte gehen. Die neue Tourismus-Strategie des Landkreises soll in die ebenfalls neuen Strategien der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und der Pfalz.Touristik e.V. eingebunden sein und von einem Fachbüro in Zusammenarbeit mit den Verbandsgemeinden erstellt werden.

Ansprechpartner:

Kreisverwaltung Südwestpfalz
Referat Kreisentwicklung
Holger Keller
Telefon: 06331 809-397
E-Mail: [email protected]

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